Heute ging die Nachricht um die Welt, dass Lemmy Kilmister von Motörhead gestorben ist. R.I.P.
Ein gutes Interview mit Lemmy (Ian Fraser) Kilmister gibt es hier bei Spiegel online:
Ein Blog für Balzers
Heute ging die Nachricht um die Welt, dass Lemmy Kilmister von Motörhead gestorben ist. R.I.P.
Ein gutes Interview mit Lemmy (Ian Fraser) Kilmister gibt es hier bei Spiegel online:
Die Austellung «Der Föhn – mehr als nur heisse Luft» startet am Samstag, 05.12.2015 im Alten Pfarrhof in Balzers.
Zur Ausstellungseröffnung (14 Uhr) sprechen Hansjörg Büchel (Gemeindevorsteher), Dr. Bruno Dürr (AG Föhnforschung Rheintal-Bodensee), Kenny Vogt (Private Wetterstation Balzers) und Markus Burgmeier, Leiter Alter Pfarrhof.
Ein spannendes Thema, bis dann!
Die EFSA (European Food Safety Authority) widerspricht der IARC (International Agency for Reseach on Cancer) bzgl der Einstufung von Glyphosat als «wahrscheinlich krebserregend». Die EFSA Berichte sind hier zu finden:
http://www.efsa.europa.eu/de/corporate/pub/glyphosate151112
Man muss an dieser Stelle festhalten, dass der Verzehr von Fleisch von der IARC ebenfalls als «wahrscheinlich krebserregend» eingestuft wird. Was ist die Konsequenz, wurde der Konsum von Fleisch verboten?
Einen sehr guten Kommentar gibt es in der Sueddeutschen Zeitung:
http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/glyphosat-salami-und-pestizide-1.2733741
Wenn man nach Glyphosat googelt, dann kommt man schnell auf die Seite der Stiftung für Konsumentenschutz. Man kann da anrufen und sich beraten lassen, für läppische 2.90 CHF pro Minute. Das nenne ich Schutz des Konsumenten! Anbei noch ein Screenshot von deren Website:
Leider sind die Leute sehr ausgelastet, man kann sich täglich nur 3 Stunden beraten lassen. Das kostet dann 3x60x2.9 = 522 CHF. Ein Schnäppchen!
Ok ich gebs zu, ich kuemmere mich zu wenig um den Blog. Aber der Sommer war halt schon sehr schoen, da will man am Abend nicht auch noch vor der Glotze sitzen. Jetzt gibts erstmal WP ubdates..
Bis baldigst.
Die Grossverteiler COOP und MIGROS stoppen den Verkauf von Produkten, die Glyphosat enthalten, hier ein Artikel dazu: Glyphosat: Die Branche reagiert schneller als der Bund.
Die Massnahme basiert auf einem WHO Bericht, dass Glyphosat eventuell krebserregend ist. Der Wirkstoff ist sehr alt, die Neuzulassung in EU ist pendent, Antragssteller ist die Glyphosate Task Force (GTF), bei der sich einige Firmen engagieren. Das Verbot mag ein Zeichen sein, aber es erstaunen mich doch einige Fakten:
– Die Grossverteiler verkaufen Produkte für den privaten Gebrauch, will heissen dass diese sehr wenig Glyphosat enthalten. Private Benutzer werden Glyphosat nicht für Gemüsekulturen verwenden.
– Im Frühjahr zu Beginn der Gärtner Saison wurde von der SRF zu bester Werbezeit ein Spot zum Produkt „Roundup GEL“ gezeigt. Ein Video gibt es hier: How To Use Roundup Gel. Da wurde wahrscheinlich gut Geld verdient?
Ich bin kein Toxikologe und kann die krebserregenden Eigenschaften von Glyphosat nicht beurteilen. Eine akute Referenzdosis (ARfD) wurde nicht festgelegt, die Risikobewertungen der EFSA sind ohne Bedenken, z.B. in diesem Artikel: Modification of the existing MRL for glyphosate in lentils.
Warum dann diese Massnahme der Grossverteiler? Ich denke, dass die Konsumenten sensibilisiert sind, und diese Aktion als eigene Image-Aufbesserung dienen soll, nichts anderes als Marketing. Eine toxikologische Gefahr für potentielle Käufer bei den Grossverteilern schliesse ich aus.
Der grösste Player im Geschäft mit Glyphosat ist die US Firma Monsanto, die genetisch modifiziertes Saatgut (Glyphosat-resistent) verkauft, es geht hier v.a. um Mais, Soja und Baumwolle. Die Abhängigkeit der Bauern in armen Ländern von diesem Saatgut ist das wirkliche Problem.
Nun will es der Zufall, dass Monsanto kürzlich ein Übernahme Angebot an die CH Firma Syngenta gemacht hat. MON hat 449 CHF pro Aktie geboten, in Basel wehrt man sich. Der Kampf geht weiter, SYN positioniert sich, ein interessanter Artikel hier: Syngenta – Schutzwall gegen Monsanto.
Fakt ist, dass die Aktien von SYN seit den Gerüchten zur Übernahme nur noch nach oben steigen. So läuft das eben.
In Balzers gibt es Felder mit gutem Boden, auf denen seit mehr als 10 Jahren nur Mais angebaut wird, es gibt keine Fruchtfolge. Es ist Futtermais für die Tiermast, und auf diesen Feldern wächst kein Grashalm, warum wohl? Könnte doch Glyphosat sein?
Der Waldbrand vom 05 Dezember 1985 auf And. 30 Jahre ist es bald schon her seit dem verherenden Feuer. Der Alte Pfarrhof plant eine Ausstellung zu diesem Thema und hofft auf die Mitlhilfe zur Bevölkerung. Ich habe gerade 2 Bilder von 1985 gefunden:
Weiteres Material bitte an foehn.li oder Markus Burgmeier (alterpfarrhof@balzers.li). Danke!
Im Februar 2013 gab es viel Schnee. Wir waren auf der Luziensteig spazieren, es war ein wunderschöner Tag, auf den Bergen hat der Föhn gewütet. Anbei ein paar Bildchen von den Verwehungen auf dem Falknis.
Das ist eine Bilder Gallerie, die von Nextgen generiert wurde. Es gibt ein weiteres Plugin für die Darstellung, i.e. WP Lightbox 2.
Die Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 regelt und homologisiert die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln in der EU. Kürzlich wurde ich auf einen Zeitungsartikel hingewiesen, in dem es um die Implementierung der EG/1107/2009 in Liechtenstein/EWR und der potentiell entstehenden Bearbeitungsgebühren und Verwaltungskosten ging. Ich arbeite in der Zulassung von Agrochemikalien und kenne diese Verordnung sehr gut.
Ziel der Verordnung EG/1107/2009 ist, das Verfahren zur Zulassung transparent zu gestalten und die Sicherheit der Pestizide für Mensch und Umwelt zu gewährleisten. Das zentrale Organ für die Risiko Beurteilung («hier sind die Gefahren») ist die EFSA (European Food Safety Authority) mit Sitz in Parma, das Risiko Management («wieviel Risiko akzeptieren wir») liegt bei der Commission in Brüssel. Das EU Parlament hat ein Veto Recht. Die Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 ist seit 14. Juni 2011 in Kraft und gibt den Mitgliedsstaaten keinen Freiraum für Interpretationen, im Gegensatz zur davor geltenden Direktive 91/414/EC. Die Daten Anforderungen für die Zulassung einer Substanz wurden enorm verschärft, unter anderem wurde der Schutz der Eigentümerrechte der Daten stark eingeschränkt. Tierversuche an bekannten Substanzen sind verboten.
Um den Prozess einer Zulassung kurz zu umschreiben: der Antragssteller (kann eine Firma oder ein Konglomerat von Firmen sein) reicht ein sogennantes Annex-II Dossier ein, um die Zulassung für einen Inhaltsstoff zu erhalten, d.h. dass der Stoff in die Annex-I Liste als «approved» aufgenommen wird. Die entsprechende Datenbank zu allen Molekülen findet man hier: EU Pesticides database. Eine Zulassung berechtigt den Antragssteller, Produkte, die dieses Molekül enthalten, auf den Markt zu bringen («right for marketing»). Ein Annex-II Dossier beinhaltet Daten zu den Bereichen: physikalische/chemische Eigenschaften, analytische Methoden, Toxikologie, Metabolismus und Rückstände, Umwelteigenschaften in Boden/Wasser/Luft, Ökotoxikologie und Wirksamkeit. Die Entwicklung eines neuen Pestizids kostet ca. 200 Mio USD, ein entsprechendes Annex-II Dossier (diese sind bei der EFSA öffentlich zugänglich: RMS assessment reports) kann leicht einige 1000 Seiten umfassen. Produkt Dossiers (Annex-III) beziehen sich auf die Daten im Annex-II Dossier und werden im dRR (draft Registration Report) Format geschrieben, diese sind in der Regel weniger umfangreich:
Daten Anforderungen für ein Annex-II Dossier: Verordnung (EG) Nr. 283/2013
Daten Anforderungen für ein Annex-III Dossier: Verordnung (EG) Nr. 284/2013
Nun frage ich mich, warum sich Liechtenstein über die Bearbeitungsgebühren von solchen Dossiers Gedanken macht. Ein entsprechender Antrag betreffend die Abänderung des Gesetzes über die Verkehrsfähigkeit von Waren findet sich hier. Was soll mit einer Aufstockung von 250‘000 CHF auf 400‘000 CHF erreicht werden? Abschreckung für die juristische Person, die ein Dossier bei liechtensteinischen Behörden einreichen will? Wenn ein Annex-II Dossier je in Liechtenstein eingereicht werden sollte, dann weiss ich, dass dieser höhere Ansatz niemals ausreichen wird, und dass vor Ort keine Kapazitäten zur Bearbeitung vorhanden sind. Aber warum soll eine grosse Firma in diesem Geschäft überhaupt auf die Idee kommen, ein Dossier in Liechtenstein einzureichen – im Wissen, dass sie dort keine kompetenten Ansprechpartner finden?
Ich weiss, dass das Thema Pestizide extrem heikel und politisch gefärbt ist. Ich halte die EU Richtlinien für die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln für sehr notwendig im Sinne einer Vereinheitlichung und Kontrolle, v.a. die Leute bei der EFSA haben einen guten Job gemacht. Die Schweiz übernimmt die Empfehlungen der EU zu 100%. Wir leben in der Zeit von internationalem Handel.
Nach Einführung der ersten Anstrengung der Regulierung unter der Direktive 91/414/EC (in Kraft seit 25 July 1993) blieben gerade noch 26% der aktiven Substanzen auf dem Markt. Die Hersteller wussten um die Giftigkeit alter Substanzen und haben kein Geld für eine Neuzulassung investiert. Der Druck war gross und löste einen Innovationsschub zu besser geprüften und sicheren Substanzen aus. Mit der Einführung der Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 wurde die Zulassung weiter verschärft. Neue Daten werden verlangt, die aktuellen Brennpunkte liegen hier:
Ich will hier noch einmal festhalten, dass die EU Richtlinien extrem streng sind und vielleicht sogar die Entwicklung neuer Lösungen behindern, aber sicher tragen sie signifikant zur Sicherheit von Pestiziden bei. Die Schweiz oder Liechtenstein sind für die Hersteller nicht von Relevanz auf Grund der Anbauflächen.
Anwendungen gegen Pilzbefall auf Trauben («Fungizide») aus biologischem Anbau beinhalten v.a. Spritzungen mit bis zu 25 Anwendungen/Jahr mit Kupfer und Schwefel. Beides sind Schwermetalle, die sich im Boden anreichern und dort persistent sind, und das Wasser verschmutzen. Ich bin wirklich froh, dass jetzt auch diese sogenannten «organischen» Mittel genau untersucht werden. Ich will nicht wissen, wieviel davon schon auf dem Schlosshügel verspritzt wurde. Früher gab es auf den Terassen Magerwiesen mit Orchideen.
Balzers hat gewählt, nichts Neues im Süden. Ein bisschen Protest, der Rest bleibt beim Alten.
Auch wenn sich die Qualität von unserem Dorfbild nicht gerade positiv entwickelt, ist es hier doch immer noch viel schöner zu leben als in Vaduz. Dort hat das Stimmvolk wieder einmal bewiesen, wie provinziell das Nest ist. Ein paar Banker, ein paar Beamte, und viele Unentschlossene. Um ehrlich zu sein, ich besuche unsere ‹Hauptstadt› nur, wenn es sein muss. Darum meine Glückwünsche für das weiterhin so attraktive Dorfbild!
Ein Beitrag zur Idee, die Fürstenstrasse als Einkaufsmeile für Balzers zu gestalten, wird ganz sicher folgen. Die Fürstenstrasse hat sich sehr gut entwickelt, es sind wirklich schöne Bauten entstanden und lädt wie Vaduz zum shopping ein.
An dieser Stelle möchte ich noch einmal an den Ausgang der win-win Initative erinnern («Kleiner Vertrauensbeweis für die Regierung«). Nach den damaligen Resultaten scheint Balzers ein bisschen weniger versumpft zu sein als andere Gemeinden. Klar wer sich schützen kann schützt sich und macht weiter wie immer.
Oder an die grossartige Idee, dass FL in 2015 Gast beim Sechseläuten sein soll, als ob in Zürich nicht schon genug Halbschuhe (nicht abwertend: ich meine business Schuhe) aus dem Ländle rumlaufen. Nach Protest zu den Kosten hat man den Entscheid dann damit abgetan, dass die Teilnahme «unsensibel und unnötig» sei.
Man muss kein Mitglied einer Liechtensteiner Partei sein, um das zu verstehen.
Warum ist der Föhn in Balzers so stark? Vaduz, Sargans oder Chur sind nichts dagegen. Ich habe diese Frage an MeteoSchweiz gesendet und folgende Erklärung von Bruno Dürr erhalten. Herr Dürr arbeitete von 2004 bis 2008 bei MeteoSchweiz und leitet die Arbeitsgruppe Föhnforschung Rheintal/Bodensee (www.AGFoehn.org). Mit kleinen Änderungen darf ich die Erklärungen von Herr Dürr hier einfügen:
Vereinfacht gesagt haben wir es im Gebiet von Balzers mit einer doppelten Querschnittsverengung und damit mit einer massiven Beschleunigung der Föhnströmung zu tun. Je kleiner der Fliessquerschnitt ist, desto grösser muss die Fliessgeschwindigkeit sein, um die gleiche Menge Luft durch die erste und grösste Verengung zwischen dem Falknis und dem Gonzen hindurchzuzwängen. Sie können sich das so vorstellen, dass fast die gesamte Föhnluft, die über die verschiedenen Alpenpässe nach Graubünden und ins Churer Rheintal hinabfliesst, schlussendlich diesen Engpass bei Balzers passieren muss.
Die zweite wichtige Verengung des Rheintals bei Balzers erfolgt in vertikaler Richtung durch den Fläscherberg, welcher die untersten 400-500m des Rheintals wie eine Mauer abriegelt. Dadurch wird der Fliessquerschnitt über der Gemeinde Balzers noch kleiner, und der Föhn stürzt wie ein Wasserfall auf der Nordseite des Fläscherbergs in Richtung Balzers hinunter. Bildlich kann man das sich vorstellen wie das Wasser, dass hinter einem Wehr hinunterschiesst. In einer Machbarkeitsstudie des NTB (http://www.sunergy.li/images/stories/gutachten/2012-06-11_Windsimulation_Schlussbericht_V3.pdf) wurde der Föhn mittels einer computergestützten Simulation im Raum Fläscherberg untersucht. Im Bild 17a auf Seite 17 finden Sie die Zone mit stark erhöhten Föhngeschwindigkeiten im Raum Balzers. Im Bild 21a sieht man die Strukturen an der Landesgrenze von Balzers Richtung Luzisteig noch besser. Mehr zu diesem Thema finden Sie in meinem Vortrag über den Balzner Pföa aus dem Jahr 2008 (http://www.sunergy.li/images/stories/vortrag/duerr_foehn-balzers_reduced.pdf).
Ich möchte mich an dieser Stelle bei Herr Dürr bedanken und werde die Föhnforschung im Rheintal mit grossem Interesse weiter verfolgen!
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