Glyphosat: EFSA widerspricht IARC

Die EFSA (European Food Safety Authority) widerspricht der IARC (International Agency for Reseach on Cancer) bzgl der Einstufung von Glyphosat als «wahrscheinlich krebserregend». Die EFSA Berichte sind hier zu finden:
http://www.efsa.europa.eu/de/corporate/pub/glyphosate151112

Man muss an dieser Stelle festhalten, dass der Verzehr von Fleisch von der IARC ebenfalls als «wahrscheinlich krebserregend» eingestuft wird. Was ist die Konsequenz, wurde der Konsum von Fleisch verboten?

Einen sehr guten Kommentar gibt es in der Sueddeutschen Zeitung:
http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/glyphosat-salami-und-pestizide-1.2733741

Wenn man nach Glyphosat googelt, dann kommt man schnell auf die Seite der Stiftung für Konsumentenschutz. Man kann da anrufen und sich beraten lassen, für läppische 2.90 CHF pro Minute. Das nenne ich Schutz des Konsumenten! Anbei noch ein Screenshot von deren Website:

Konsumentenschutz_3

 

 

Leider sind die Leute sehr ausgelastet, man kann sich täglich nur 3 Stunden beraten lassen. Das kostet dann 3x60x2.9 = 522 CHF. Ein Schnäppchen!

Südwind in Kreta

Kürzlich (Oct 2015) waren wir in/auf Kreta. Föhn gibt es dort nicht, aber es gibt den Schirokko, und da gibt es einige Ähnlichkeiten: es ist ein starker und sehr warmer Wind aus dem Süden, i.e. aus Afrika. Da Kreta sehr gebirgig ist wird der Fallwind im Norden sehr stark, es fühlt sich an wie unser Föhn. Allerdings ist der Wind konstant stark, und die Sicht ist alles andere als klar, da die Luft voller Staub aus der Sahara ist. Das Bild unten zeigt die Luftströme bei Sahara Wind.

Grosswetterlage bei Schirokko

Grosswetterlage bei Schirokko

Die Auswirkungen auf Mensch und Tier scheinen ähnlich zu sein, alle sind gereizt und nervös. Frau Manousaka im Dörfchen Lappa hat mir erzählt, dass der Wind in dieser Intensität vielleicht 5-6 Mal pro Jahr auftritt. Die Familie von Maria Manousaka kultiviert übrigens in der Gegend um Lappa Avocado Bäume, was mir ebenfalls komplett neu war (ich hatte Avocado Bäume bis anhin nur in Guatemala gesehen). Sie verarbeiten die Früchte hauptsächlich zu hochwertigen Naturkosmetika, anbei der Link zur Website: http://www.lappa-avocado.gr.

Leider hatte der Schirokko unsere Pläne durchkreuzt, denn wir wollten im Süden der Insel einen Schnupper-Tauchgang mit der Flasche unternehmen. Das Meer war allerdings zu aufgewühlt, die Sicht schlecht, so ist das Ganze ins Wasser gefallen. Wir sind dann im Norden in einer kleinen Bucht schnorcheln gegangen, und wurden von einem Schwarm junger Barrakudas (40-50 cm) überrascht: wow, was für ein Anblick, ich hätte das im Mittelmeer nicht erwartet! Vielleicht eine Entschädigung für den verpassten Tauchgang? Ein paar Bilder von der GoPro sind angehängt (Videoscreenshots, leider nicht beste Qualität).

Diashow starten

Mal wieder reinschauen..

Ok ich gebs zu, ich kuemmere mich zu wenig um den Blog. Aber der Sommer war halt schon sehr schoen, da will man am Abend nicht auch noch vor der Glotze sitzen. Jetzt gibts erstmal WP ubdates..

Bis baldigst.

Grossverteiler stoppen Verkauf von Glyphosat

Die Grossverteiler COOP und MIGROS stoppen den Verkauf von Produkten, die Glyphosat enthalten, hier ein Artikel dazu: Glyphosat: Die Branche reagiert schneller als der Bund.

Die Massnahme basiert auf einem WHO Bericht, dass Glyphosat eventuell krebserregend ist. Der Wirkstoff ist sehr alt, die Neuzulassung in EU ist pendent, Antragssteller ist die Glyphosate Task Force (GTF), bei der sich einige Firmen engagieren. Das Verbot mag ein Zeichen sein, aber es erstaunen mich doch einige Fakten:

– Die Grossverteiler verkaufen Produkte für den privaten Gebrauch, will heissen dass diese sehr wenig Glyphosat enthalten. Private Benutzer werden Glyphosat nicht für Gemüsekulturen verwenden.

– Im Frühjahr zu Beginn der Gärtner Saison wurde von der SRF zu bester Werbezeit ein Spot zum Produkt „Roundup GEL“ gezeigt. Ein Video gibt es hier: How To Use Roundup Gel. Da wurde wahrscheinlich gut Geld verdient?

Ich bin kein Toxikologe und kann die krebserregenden Eigenschaften von Glyphosat nicht beurteilen. Eine akute Referenzdosis (ARfD) wurde nicht festgelegt, die Risikobewertungen der EFSA sind ohne Bedenken, z.B. in diesem Artikel: Modification of the existing MRL for glyphosate in lentils.

Warum dann diese Massnahme der Grossverteiler? Ich denke, dass die Konsumenten sensibilisiert sind, und diese Aktion als eigene Image-Aufbesserung dienen soll, nichts anderes als Marketing. Eine toxikologische Gefahr für potentielle Käufer bei den Grossverteilern schliesse ich aus.

Der grösste Player im Geschäft mit Glyphosat ist die US Firma Monsanto, die genetisch modifiziertes Saatgut (Glyphosat-resistent) verkauft, es geht hier v.a. um Mais, Soja und Baumwolle. Die Abhängigkeit der Bauern in armen Ländern von diesem Saatgut ist das wirkliche Problem.

Nun will es der Zufall, dass Monsanto kürzlich ein Übernahme Angebot an die CH Firma Syngenta gemacht hat. MON hat 449 CHF pro Aktie geboten, in Basel wehrt man sich. Der Kampf geht weiter, SYN positioniert sich, ein interessanter Artikel hier: Syngenta – Schutzwall gegen Monsanto.

Fakt ist, dass die Aktien von SYN seit den Gerüchten zur Übernahme nur noch nach oben steigen. So läuft das eben.

In  Balzers gibt es Felder mit gutem Boden, auf denen seit mehr als 10 Jahren nur Mais angebaut wird, es gibt keine Fruchtfolge. Es ist Futtermais für die Tiermast, und auf diesen Feldern wächst kein Grashalm, warum wohl? Könnte doch Glyphosat sein?

Der Föhn und 30 Jahre Waldbrand

Der Waldbrand vom 05 Dezember 1985 auf And. 30 Jahre ist es bald schon her seit dem verherenden Feuer. Der Alte Pfarrhof plant eine Ausstellung zu diesem Thema und hofft auf die Mitlhilfe zur Bevölkerung. Ich habe gerade 2 Bilder von 1985 gefunden:

 

Weiteres Material bitte an foehn.li oder Markus Burgmeier (alterpfarrhof@balzers.li). Danke!

Wolkenfront von Westen

Und weil Bildchen so schön sind: ich habe kürzlich Bilder bekommen, die eine Schlechtwetter Front vom Walensee her dokumentieren. Der Föhn hat gut dagegen gehalten, beindruckende Bilder!

Wolkenfront von Westen

Ich bin froh, dass ich endlich heraus gefunden habe, wie ich einzelne Bilder als Link zu einer Nextcellent Gallerie verlinken kann. Es gibt bald die Anleitung dazu mit dem entsprechenden Code unter dem WordPress Blog.

Enjoy!

Föhnsturm über dem Falknis

Im Februar 2013 gab es viel Schnee. Wir waren auf der Luziensteig spazieren, es war ein wunderschöner Tag, auf den Bergen hat der Föhn gewütet. Anbei ein paar Bildchen von den Verwehungen auf dem Falknis.

Das ist eine Bilder Gallerie, die von Nextgen generiert wurde. Es gibt ein weiteres Plugin für die Darstellung, i.e. WP Lightbox 2.

Implementierung der Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 zur Zulassung von Pflanzenschutzmitteln in Liechtenstein/EWR

Die Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 regelt und homologisiert die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln in der EU. Kürzlich wurde ich auf einen Zeitungsartikel hingewiesen, in dem es um die Implementierung der EG/1107/2009 in Liechtenstein/EWR und der potentiell entstehenden Bearbeitungsgebühren und Verwaltungskosten ging. Ich arbeite in der Zulassung von Agrochemikalien und kenne diese Verordnung sehr gut.

Ziel der Verordnung EG/1107/2009 ist, das Verfahren zur Zulassung transparent zu gestalten und die Sicherheit der Pestizide für Mensch und Umwelt zu gewährleisten. Das zentrale Organ für die Risiko Beurteilung («hier sind die Gefahren») ist die EFSA (European Food Safety Authority) mit Sitz in Parma, das Risiko Management («wieviel Risiko akzeptieren wir») liegt bei der Commission in Brüssel. Das EU Parlament hat ein Veto Recht. Die Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 ist seit 14. Juni 2011 in Kraft und gibt den Mitgliedsstaaten keinen Freiraum für Interpretationen, im Gegensatz zur davor geltenden Direktive 91/414/EC. Die Daten Anforderungen für die Zulassung einer Substanz wurden enorm verschärft, unter anderem wurde der Schutz der Eigentümerrechte der Daten stark eingeschränkt. Tierversuche an bekannten Substanzen sind verboten.

Um den Prozess einer Zulassung kurz zu umschreiben: der Antragssteller (kann eine Firma oder ein Konglomerat von Firmen sein) reicht ein sogennantes Annex-II Dossier ein, um die Zulassung für einen Inhaltsstoff zu erhalten, d.h. dass der Stoff in die Annex-I Liste als «approved» aufgenommen wird. Die entsprechende Datenbank zu allen Molekülen findet man hier: EU Pesticides database. Eine Zulassung berechtigt den Antragssteller, Produkte, die dieses Molekül enthalten, auf den Markt zu bringen («right for marketing»). Ein Annex-II Dossier beinhaltet Daten zu den Bereichen: physikalische/chemische Eigenschaften, analytische Methoden, Toxikologie, Metabolismus und Rückstände, Umwelteigenschaften in Boden/Wasser/Luft, Ökotoxikologie und Wirksamkeit. Die Entwicklung eines neuen Pestizids kostet ca. 200 Mio USD, ein entsprechendes Annex-II Dossier (diese sind bei der EFSA öffentlich zugänglich: RMS assessment reports) kann leicht einige 1000 Seiten umfassen. Produkt Dossiers (Annex-III) beziehen sich auf die Daten im Annex-II Dossier und werden im dRR (draft Registration Report) Format geschrieben, diese sind in der Regel weniger umfangreich:

Daten Anforderungen für ein Annex-II Dossier: Verordnung (EG) Nr. 283/2013

Daten Anforderungen für ein Annex-III Dossier: Verordnung (EG) Nr. 284/2013

Nun frage ich mich, warum sich Liechtenstein über die Bearbeitungsgebühren von solchen Dossiers Gedanken macht. Ein entsprechender Antrag betreffend die Abänderung des Gesetzes über die Verkehrsfähigkeit von Waren findet sich hier. Was soll mit einer Aufstockung von 250‘000 CHF auf 400‘000 CHF erreicht werden? Abschreckung für die juristische Person, die ein Dossier bei liechtensteinischen Behörden einreichen will? Wenn ein Annex-II Dossier je in Liechtenstein eingereicht werden sollte, dann weiss ich, dass dieser höhere Ansatz niemals ausreichen wird, und dass vor Ort keine Kapazitäten zur Bearbeitung vorhanden sind. Aber warum soll eine grosse Firma in diesem Geschäft überhaupt auf die Idee kommen, ein Dossier in Liechtenstein einzureichen – im Wissen, dass sie dort keine kompetenten Ansprechpartner finden?

Ich weiss, dass das Thema Pestizide extrem heikel und politisch gefärbt ist. Ich halte die EU Richtlinien für die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln für sehr notwendig im Sinne einer Vereinheitlichung und Kontrolle, v.a. die Leute bei der EFSA haben einen guten Job gemacht. Die Schweiz übernimmt die Empfehlungen der EU zu 100%. Wir leben in der Zeit von internationalem Handel.

Nach Einführung der ersten Anstrengung der Regulierung unter der Direktive 91/414/EC (in Kraft seit 25 July 1993) blieben gerade noch 26% der aktiven Substanzen auf dem Markt. Die Hersteller wussten um die Giftigkeit alter Substanzen und haben kein Geld für eine Neuzulassung investiert. Der Druck war gross und löste einen Innovationsschub zu besser geprüften und sicheren Substanzen aus. Mit der Einführung der Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 wurde die Zulassung weiter verschärft. Neue Daten werden verlangt, die aktuellen Brennpunkte liegen hier:

  1. ED – Endocrine Disruptor: beeinflussen Substanzen das hormonelle System von Mensch und Tier (Beispiel: Geschlechtsänderungen bei Fröschen und Fischen durch kupferhaltige Anstriche als Verfaulungsschutz bei Schiffen). Diese Substanzen wirken in extrem geringen Konzentrationen.
  2. RA – Dietary Risk Assessment: Mit Verordnung Nr. 1107/2009 und der Verordnung Nr. MRL 396/2005 (MRL = Maximale Rückstands Limite auf Lebensmitteln) wird vorgeschrieben, dass dass die Exposition auch kumulativ (Moleküle, die Schaden an denselben Organen verursachen; gemeinsame Metaboliten) und aggregat (Exposition durch den Gebrauch von einem Molekül als Pestizid und Biozid) evaliert und abgesichert werden muss. Ich bin hier involviert und in Kontakt mit EFSA und RIVM (National Institute for Public Health, Holland), wo die Gruppe um Jakob van Klaveren ein online software Tool für probabilistisches Risk Assessment entwickelt (Monte Carlo Risk Assessment – MCRA).
  3. TTC – Toxicological Threashold Concept: Metaboliten (Abbauprodukte) werden mit QSAR (quantitative structural activity relationship) abgeklaert, es gibt freie software bei der OECD.
  4. Stereoisomere – Die meisten aktiven Moleküle bestehen aus Stereoisomeren. Was passiert beim Metabolismus, wird ein Isomer vielleicht unterschiedlich abgebaut, gibt es unterschiedliche Metaboliten? Sind diese toxikologisch getrennt zu behandeln?
  5. Nanomaterials – Als Wundermittel angepriesen werden diese Stoffe jetzt sehr genau geprüft.
  6. Tierversuche – Tierversuche von Konkurrenzfirmen zum gleichen Molekül sind strengstens verboten. Die Firma, die die Versuche geleitet hat, muss die Daten zur Verfügugng stellen. Ich will hier noch festhalten, dass Bodyshop damit Werbung gemacht hat, dass keine Tierversuche bei der Entwicklung von deren Kosmetika involviert sind. Fakt ist, dass Bodyshop seit 2006 zum Konzern L’Oréal gehört und mit der Werbung «keine Tierversuche» Werbung macht. Tierversuche für die Entwicklung von Kosmetika sind in der EU schon lange verboten.
  7. Canditates for substitute – Kanada hat dieses System schon lange eingeführt. Antragssteller müssen nachweisen, dass es keine andere Lösungen oder weniger schädliche Produkte gibt, die das Molekül ersetzen können. Die Liste der potential substitues ist momentan sehr lang.

Ich will hier noch einmal festhalten, dass die EU Richtlinien extrem streng sind und vielleicht sogar die Entwicklung neuer Lösungen behindern, aber sicher tragen sie signifikant zur Sicherheit von Pestiziden bei. Die Schweiz oder Liechtenstein sind für die Hersteller nicht von Relevanz  auf Grund der Anbauflächen.

Anwendungen gegen Pilzbefall auf Trauben («Fungizide») aus biologischem Anbau beinhalten v.a. Spritzungen mit bis zu 25 Anwendungen/Jahr mit Kupfer und Schwefel. Beides sind Schwermetalle, die sich im Boden anreichern und dort persistent sind, und das Wasser verschmutzen. Ich bin wirklich froh, dass jetzt auch diese sogenannten «organischen» Mittel genau untersucht werden. Ich will nicht wissen, wieviel davon schon auf dem Schlosshügel verspritzt wurde. Früher gab es auf den Terassen Magerwiesen mit Orchideen.

Spezifische Header Bilder

Wie im vorherigen Artikel beschrieben kann man Kategorien ins Menu aufnehmen, wo die Seiten dann mit voller Blog-Funktion erscheinen. Aber die Seiten/Kategorien/Beiträge sollen spezifische Bilder im Header zeigen, wie geht das?

Ich habe zuerst mit Modifikationen im header.php und functions.php file im Child-Theme experimentiert, allerdings mit wenig Erfolg. Dann habe ich doch auf ein Plugin zurück gegriffen, obwohl Plugins das System nicht gerade schneller machen: WP Display Header.